Inhalt der Merseburger Zaubersprüche

Die Merseburger Zaubersprüche bilden nur die ersten zwölf Zeilen des Codex 136 aus der Bibliothek des Merseburger Domstifts.

Auf dem leeren Vorsatzblatt eines aus dem 9. Jh. stammenden Sakramentars (Bl. 85r) wurden im 10. Jh. die beiden Zaubersprüche nachträglich vermerkt.

Der Erste Zauberspruch (die ersten vier Zeilen; abgeschlossen mit der Hagal-Rune .H., dem Zeichen der Auflösung) beschreibt die Befreiung von Gefangenen. Der zweite hat die Heilung der Beinverletzung eines Pferdes durch germanische Götter zum Inhalt. Die in den Sprüchen angewandten Zauberformeln stehen jeweils am Ende des Textes.

Ein lateinisches Gebet bildet die letzten sechs Zeilen des Blattes und hebt sich schon optisch durch eine andere Schriftform vom vorherigen Text ab.